Gisela Friedrichsen in Spiegel Online Über den Prozess gegen die Eltern der im März wegen Unterernährung und Verwahrlosung verstorbenen 8-jährigen Jessica:
“Das Bild des nackten Kindes. Sein Totengesicht. Wie “Der Schrei” Edvard Munchs dröhnt das Grauen auf der Leinwand durch den Gerichtssaal.
Da hört das Atmen auf. Da bewegt sich keiner mehr. Da greift das Entsetzen an die Kehlen und hält den Herzschlag an.
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[Für den Obduzenten war es] eine “sehr komplexe Rekonstruktion, wie ich sie noch nie gemacht habe” … “Ich musste bis ins Warschauer Ghetto zurückgehen, um einen solchen Befund zu finden.”
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Wäre Jessica zu retten gewesen, hätte man sie einige Tage vor ihrem Tod zum Arzt gebracht?”, fragt der Staatsanwalt vor der Großen Strafkammer 22 des Hamburger Landgerichts. “Körperlich vielleicht – aber geistig wären auf jeden Fall Schäden zurückgeblieben. Wahrscheinlich wäre Jessica dann an anderen Komplikationen gestorben. Da müsste man einen Arzt fragen, der Erfahrungen mit Hungernden in der Dritten Welt hat”, antwortet der Rechtsmediziner.”
Leider auch Deutschland.