compulsory reading, oddly enough, USA

Pornopixel absurd.

Angesichts der Ubiquität von Nacktheit in westlichen Gesellschaften finde ich es überaus erstaunlich, welche Kontroversen Pornographie immer noch hervorrufen kann, und wie sehr man sie immer noch zur politischen und sonstigen Provokation heranziehen kann.

Gestern informierte die Süddeutsche Zeitung darüber, daß die Jungen Liberalen Niedersachsen in Person ihres Vorsitzenden Christopher Vorwerk ihr Organisationsestablishment und die Parteiobrigkeit mit einer politisch unbequemen Version von “make love not war” konfrontierten. Ein Unding sei es nämlich, daß

„[d]er Gesetzgeber den Geschlechtsakt zwischen 16-Jährigen [legitimiere, es ihnen aber] bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres [untersage,] dabei zuzusehen.”

Auch sollten Fernsehsender ab 24 Uhr Pornografie ausstrahlen dürfen. Denn

„[e]s geht darum, dass in den Medien mit zweierlei Maß gemessen wird. Gewalt und Leichen, aber kein Akt der Liebe.“

Auch wenn diese Forderung, den Jugendschutz zu lockern, politisch trotz des offensichtlichen Koalitionsangebots an das Privatfernsehen zur Zeit zweifelsohne chancenlos ist, rechtssystematisch ist sie meines Erachtens nicht a priori von der Hand zu weisen, wenngleich ich die Behauptung des jungliberalen Vorstands Florian Bernschneider –

„Jugendliche sind mit 16 Jahren alt genug, um selbst zu entscheiden, was sie ansehen“ –

für eher abenteuerlich halte. Allerdings sind auch die meisten Erwachsenen damit deutlich überfordert, so daß das Argument sowohl für die eine als auch für die andere Seite unbrauchbar ist. Ein Schelm übrigens, wer den beiden im Artikel zitierten Jungen Liberalen unterstellt, sie verfolgten ein spezifisches Eigeninteresse: Herr Vorwerck ist laut der Webseite der JuLis Niedersachsen 23 Jahre alt und somit sicher mehr Li als Ju, und auch Herr Bernschneider darf die Früchte der Volljährigkeit bereits seit einem Jahr genießen.

Ganz andere, deutlich gravierende Probleme mit Pornographie hat übrigens eine Lehrerin aus Norwich in Connecticut, wie Spiegel Online unter dem literarisch wertvollen Titel “Porno-Pop-Ups” berichtet:

Die Aushilfslehrerin in einer Mittelschule von Norwich (US-Bundesstaat Conneticut) habe die Elf- und Zwölfjährigen absichtlich oder – vielleicht – fahrlässig mit Pornographie statt mit Englischunterricht behelligt, so der Vorwurf von Behörden. Jetzt hat der Norwich Superior Court die Lehrerin für schuldig befunden – weil sie den Kindern Pornographie gezeigt habe und diese somit seelischen Schaden erlitten haben könnten. Am 2. März soll über das Strafmaß entschieden werden – Amero drohen bis zu 40 Jahre Haft.

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oddly enough, traveling

Mona Lisa’s Lächeln

Mona Lisa (source: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Mona_Lisa.jpg)ist schon was besonderes. Auch wenn ich persönlich das Bild weniger beeindruckend finde, als manch anderen Schatz, den es im Louvre zu bewundern gibt, ist das Bild Leonardo da Vincis wohl immer noch die massenwirksamste Attraktion des Museums. Bis zu 65.000 Besucher sollen es sein, tagein, tagaus, die sie sehen wollen. Definitiv zuviele, zumindest nach Auffassung der für ihre Sicherheit verantwortlichen Louvre Aufseher, die nun laut Spiegel Online für eine “Mona Lisa Zulage” streiken.

Vor Leonardo da Vincis Bildnis der jungen Frau drängte sich immer die größte Schar von Besuchern. “Das Gequassel der Menge tut richtig weh”, sagte ein Aufseher heute. … Und immer wieder müsse man das Fotografieren mit Blitzlicht unterbinden.

Man sollte allerdings auch bemerken, daß der Amüsationsfaktor angesichsts der anwesenden Massen dort ebenfalls am größten ist. Als ich Mona Lisa zum ersten Mal gegenüber trat, stand rechts von mir ein amerikanisches Paar, dessen Ehrgeiz, sich mit klassischer europäischer Kunst auseinander zu setzen, seinem Patriotismus keinen Abbruch tat. Und so identifizierte die Frau nach einiger Überlegung konsequent, was dem Bild Leonardos zur tatsächlichen Perfektion fehlt:

“Would have been better, had it been painted in America.”

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oddly enough

World Naked Bike Ride 2007 in Brisbane – nackte Jungs in Socken.

Vielleicht wird der diesjährige World Naked Bike Ride nicht nur den Umweltaktivismus weiterbringen, sondern jeden, der an Antworten auf die im Geschlechterkampf ewige Frage des kulturellen, oder biologischen Einflusses auf menschliche Paarungsentscheidungen interessiert ist.

Denn seit vor einigen Jahren in der britischen BBC-Fernsehserie Coupling bereits in der zweiten Episode (“size matters”, wer hätte das gedacht) die Frage nackter männlicher Sockenträger verhandelt wurde, konnte eine überkulturelle, also vermutlich biologisch bedingte, Abneigung von Frauen gegenüber nackten Jungs in Socken angenommen werden.

Jeff: I mean, where exactly do you take your socks off? My advice is to take them off right after your shoes, and before your trousers. That’s the sock gap. Miss it, and suddenly you’re a naked man in socks. No self-respecting woman will ever let a naked man in socks do the squelchy with her.

Da hat wohl irgendwer in Australien nicht aufgepasst, denn

[i]n Queenslands Hauptstadt Brisbane allerdings werden die (männlichen) Radler [Umweltaktivisten, die am World Naked Bike Ride teilnehmen, d. Autor] per Polizei-Dekret aufgefordert, ein Kleidungsstück zu tragen: eine Socke.

Mehr dazu gibt es übrigens bei Boulot, Métro, Dodo, wo meine Schwester nun schon den zweiten Blogeintrag in dieser Woche veröffentlicht hat. Auch das wohl ein Web 2.0 Effekt… der erste ist übrigens ein sehr stimmungsvoller, wunderschön bebilderter Bericht aus dem vorkarnevalistischen Venedig.

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German Politics, oddly enough

Danke, SPD!

Jetzt wird doch noch alles gut im Nahen Osten: Vergeßt Bad Godesberg, die SPD hat wieder einen Plan…
(Spiegel Online im Gespräch mit Kurt Beck)

Nach Auskunft von Beck hat die SPD zusammen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier einen Friedensplan entwickelt und im SPD-Präsidium abgestimmt. “Ich glaube, wir haben ein Konzept, wir haben klare Vorstellungen, und ich weiß mich darin auch mit denen, die für uns in der Bundesregierung tätig sind, einig”, so der SPD-Chef.

Tja, hoffen wir, daß diejenigen, die an den Abschußrampen südlich von Beirut sitzen, sich auch an Plan halten werden…

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almost a diary, German Politics, oddly enough, sex

Mal ernsthaft…

Seit wann schreibt denn der Spiegel seine Schlagzeilen nach Bild Vorlage und mit Bindestrich?

“Sex-Lehrerin schickt Schüler Nacktfotos”

Ich hoffe, das bleibt ein Ausrutscher.

Ach ja, darum geht’s – eine wegen Sex mit einem Schüler offensichtlich zu acht Jahren Freiheitsentzug auf Bewährung verurteilte ehemalige Lehrerin, soll nach ihrer Entlassung angeblich bereits zweimal gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen und zu dem betroffenen Schüler Kontakt aufgenommen haben (vermutlich per Email…). Daher ist sie nun bis zu einem weiteren Verfahren in Haft.

Mal ehrlich – ohne den Sex mit Bindestrich vor der Lehrerin ist die Geschichte wirklich nur eine Randnotiz, und keinen Eintrag im SpOn Newsletter wert, oder?

Ach ja, auch das ist passiert, während ich Nora Tschirner beim Fußballspielen bewundert habe: Die polnische Regierung gibt sich weiterhin jede erdenkliche Mühe, nicht ein einziges außenpolitisches Fettnäpfen auszulassen und damit die Gründe für die Kritiker einer engen energiepolitischen Zusammenarbeit mit Polen frei Haus zu liefern: What goes around comes around. Der polnische Außenminister Radek Sikorski zur geplanten deutsch-russischen Baltic Sea Pipeline:

“Wir sind besonders sensibel , wenn es um Korridore geht und darum, den Osten Europas anders zu behandeln als den Westen”, so der polnische Verteidigungsminister zu SPIEGEL ONLINE. “Das erinnert an Locarno und an den Molotow-Ribbentrop-Pakt. Das ist 20. Jahrhundert.” Der Nichtangriffspakt zwischen Nazi-Deutschland und der stalinistischen Sowjetunion hatte 1939 zu einer Aufteilung Polens zwischen den beiden Mächten geführt.

Zwar habe Bundeskanzlerin Merkel den Polen Konsultationen zur Pipelinefrage angeboten, sagte der Minister auf Nachfrage weiter. Die deutsche Regierungschefin habe aber keine Bereitschaft gezeigt, an dem Deal etwas zu ändern. “Erst Entscheidungen zu treffen und dann Konsultationen anzubieten, ist nicht unsere Vorstellung von europäischer Solidarität”, so Sikorski. “Wir sind erstaunt, dass Deutschland etwas tut, das zum Nachteil der deutschen Konsumenten ist und dessen geopolitisches Ziel gegen Polen gerichtet ist.”

Die Ostseepipeline werde die deutschen Verbraucher sechs Milliarden Euro kosten, ohne dass sie dafür etwas bekämen. Dagegen untergrabe das Projekt das Vertrauen der Polen in ihren westlichen Nachbarn.

Nun mag man sich in der Tat fragen, ob es sich beim Pipeline Project um eine werthaltige Investition handelt. Aber daß die deutschen Verbraucher nichts für ihre zukünftigen Stromkosten bekommen, kann man nun nicht behaupten: Die Pipeline stärkt die gegenseitige Abhängigkeit Russlands und der EU, und reduziert die Abhängigkeit von Anbietern und Nachfrager von den Transitländern wie Polen.

Natürlich will niemand eine Konfrontation mit Polen. Aber das Problem ist doch schlicht, daß die polnische EU-/Politik der letzten Jahre, inklusive aller neu-europäischen Extratouren, mindestens soviel zu der Situation beigetragen hat wie das gute Verhältnis von Gerhard Schröder und Vladimir Putin.

Es wäre also angebracht, am Fundament für eine Zusammenarbeit in der Zukunft zu arbeiten, anstatt diese beim Jammern über die Konsequenzen einer problematischen Politik aus den Augen zu verlieren. Ich bin wirklich kein Fan von Jaques Chirac – aber hier hat mal wieder jemand die Chance verpaßt zu Schweigen.

Ach ja – Nora Tschirner ist wie immer sehenswert – auch wenn ihr neuer Film, der klischeebeladene FC Venus, leider nicht die geringste schauspielerische Herausforderung für sie bereithielt. Aber sie mag eben den Christian Ulmen… und ja, routiniert lustig ist der Film trotz der Klischees. Routine ist nicht schlecht, im Gegenteil, der neue neue junge deutsche Film muß Routine bekommen, bevor er sich kreativ wieder weiterentwickeln kann. Aber wie beim echten Fußball ist es auch hier in den Konsolidierungsphasen: Man erwartet Kunst und Inspiration und bekommt grade nur soviel davon, daß man hungrig bleibt, aber man nicht verhungert.

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oddly enough, US Politics

Collective Intelligence and the smoking gun

It seems the days of secrecy as state of the art strategy are over. Not that I’d think the US government would release anything they know to be important on the web, but the fact that they’re releasing Iraqi official documents of which they largely don’t know the content is probably rather illustrative of the problems intelligence agencies have with respect to uncovering Arabic secrets.

Iraq papers go on Web; bloggers go all out – Americas – International Herald Tribune

Under pressure from congressional Republicans, the director of national intelligence has begun a yearlong process of posting on the Web 48,000 boxes of Arabic-language Iraqi documents captured by U.S. troops. Less than two weeks into the project, and with only 600 out of possibly a million documents and video and audio files posted, some conservative bloggers are already asserting that the material undermines the official view.

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oddly enough

Distance relationships can be problemtic…

but under no circumstances whatsoever should you repeat what this man in Chicago did because he had problems with his girlfriend in Poland. Dismembering yourself with stolen knives is definitely not a method to patch things up with a girl.

Man severs own penis, throws it at officers

Before cops threw the book at him, Jakub Fik threw something unusual at them — his penis.

Fik, 33, cut off his own penis during a Northwest Side rampage Wednesday morning. When confronted by police, Fik hurled several knives and his severed organ at the officers, police said. Officers stunned him with a Taser and took him into custody.

Doctors at Northwestern Memorial Hospital reattached Fik’s penis Wednesday, sources said. He was listed in good condition Thursday, according to hospital spokesman Andrew Buchanan, who declined to comment further.

….

Fik, who lives in the 5400 block of W. Berenice, is charged with two counts of aggravated assault and one count of criminal damage to property, said Officer Laura Kubiak. He told paramedics he was distraught over problems with his girlfriend in Poland, Dolan said. ( (Chicago Sun-Times)

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cinema, oddly enough

Filme nicht nur für Stadtneurotiker.

Ins Kino mit dem Psychotherapeuten? Warum nicht? Musiktherapie gibt es schließlich auch: Ernst Corinth für Telepolis über “Filme gegen Rezept”:

“Die Grundidee ist äußerst simpel. Patienten erkennen sich und ihre persönliche Situation in bestimmten Filmszenen wieder, können danach besser ihre Gefühle beschreiben oder über ihre Probleme reden. Außerdem können ausgewählte Filme eingesetzt werden in Fällen von beispielsweise Antriebslosigkeit, zur Trauerarbeit, bei Ehekrisen, ja, fast in jeder schwierigen Lebenssituation.

Andererseits… die in dem Artikel erwähnte Webseite der amerikanischen Film-Therapeutin Birgit Wolz, Cinematherapy.com, führt im Bereich romantic love “Das Schweigen der Lämmer” auf. Zum Thema Vertrauen… naja. Aber im Bereich romantische Liebe? Psychologen haben da wohl doch ein wenig andere Vorstellungen als unsereins.

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oddly enough, photoblogging

No more dark corners.

See, I love living in a liberal country. And, personally, I believe that prostitution between consenting adults is a transaction increasing welfare, possibly considerably, so there’s no reason for state interference whatsoever. And, thanks to the Schröder government and a realistic court verdict deciding that prostitution was not ‘sittenwidrig’ (against the ‘ordre public’) anymore, Germany now has one of the world’s most progressive, and, in the long run hopefully most useful, laws regulating the oldest trade of the world.

Still, I’m too sure what to think about the fact that brothels and other establishments in the horizontal business are now extensively using their rights to advertise their services in public. There’s a chance it’ll help the public to deal with this facet of their life. But for the moment I feel it’s a little strange (not least because the advertised brothel is situated at least 2 hours from where the cab stood…).

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