Re-Publica 2008

Re:Publica – Spiegel Online indigniert

Helmut Merschmann hat für Spiegel Online Netzwelt seine Eindrücke von den ersten beiden Tagen der Re:Publica 2008 zusammengefaßt. Er ist nicht glücklich.

Allerdings verallgemeinert er aus meiner Sicht etwas unfair auf Basis von nur zwei Veranstaltungen und beschäftigt sich hauptsächlich mit dem bereits erwähnten Vortrag von Guido Karl zum Thema “Polizei 2.0”, bei dem vielleicht 35 der insgesamt mehr als 800 Teilnehmer anwesend waren und der durchaus nicht nur selbstinkriminierende Videopostings auf Youtube zum Gegenstand hatte. Merschmann scheint es auch irgendwie komisch zu finden, daß Blogger “einem leibhaftigen Polizisten” mit “großer Selbstverständlichkeit” begegnen und bestätigt mit dieser Vermutung vielleicht unbeabsichtigt die am Vortag in der Diskussion über das Verhältnis von Bloggern und Journalisten wiederholte, wirklich nicht so neue These, daß deutsche Journalisten das Bloggen und die (deutschen) Blogger offenbar nicht verstehen können.

Seine kritischen Bemerkungen zur Podiumsdiskussion zur Zukunft der sozialen Netzwerke sind allerdings nicht völlig unberechtigt, wenn das Klima im Raum aus meiner Sicht aber eher zu feindselig für eine sinnvolle Diskussion war, als zu wenig kritisch. Zu wenig kenntnisreich war sie sicher.

Am Rande sei erwähnt, daß Guido Karl in seinem Vortrag nicht von einem polizeilichen “Zwitter”-Äquivalent sprach, sondern von einem “Twitter“-Äquivalent. Gehen wir an dieser Stelle mal von einem Tippfehler aus – die Tasten liegen schließlich nebeneinander…

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advertisement, Re-Publica 2008

Re:Publica – Geldverdienen mit Blogs

Geld mag nicht stinken, aber Geldverdienen hat in Deutschland durchaus ein gewisses Geschmäckle. Vor allem natürlich da, wo die ideale von offener, freier gesellschaftlicher Kommunikation mit denen von bezahlter zusammentreffen. Die Debatte hat viele Schichten, keine Frage, und beileibe nicht jede Form des Geldverdienens ist moralisch zustimmungsfähog; aber es befremdet mich immer wieder, wie jede – nicht bei Robert Basic geführte – Diskussion über die kommerzielle Verwertung von Blogs bzw. deren Inhalten zu einem philosophischen Seminar wird. Vielleicht hatte Wolf Lepenies doch unrecht, als er vom Ende von “German Culture” sprach – der deutsche Idealismus in gedanklicher Überspitzung (mind to matter) scheint mir in der deutschen Blogosphäre doch noch recht weit verbreitet.

Im Fall dieser Podiumsdiskussion wurde das Thema am Kommunikationsverhalten des noch jungen von Bloggern aus dem Umfeld von Spreeblick.de gegründeten Blogwerbenetzwerks “adical” abgearbeitet. Dabei ging die entscheidende Information fast unter: Die von Adical vermarkteten Blogs hatten in den letzten drei Quartalen 2007 ein Werbevolumen von 250.000 Euro. Die Verteilung der Summe dürfte sicher sehr ungleich sein, aber auch das erscheint weniger bedeutend ob der Tatsache, daß, laut Auskunft des Adical-Vertreters Sascha Lobo, Mediaagenturen TKP-Preise im mittleren zweistelligen Bereich für Bloginhalte als nicht unangemessen bewerten, auch wenn die Zielgruppenmetriken bei Blogs bei weitem (noch) nicht so präzise sind wie bei anderen Onlinevermarktern und das Management von Kampagnen – selbst mit einem Aggregator zur Reduktion von Transaktionskosten – in einem tendenziell immer distribuierten Medium notwendig komplizierter ist als bei anderen Medien.

Das, finde ich, sollte für die Zukunft von Blogwerbung in Deutschland deutlich positiv stimmen.

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Re-Publica 2008

Re:Publica – Diskussion "Blogs und Journalismus"

Neuauflage einer uralten Diskusssion, mit zumindest ein paar nicht uninteressanten Überlegungen der Diskutanten Mercedes Bunz, Thomas Knüwe und Stefan Niggemeier. Thomas Knüwe wirft den interessanten Gedanken vom Journalismus als lebensalterspezifischer Tätigkeit in Folge der ökonomischen Veränderungen in der digitalen Welt auf.

Ansonsten wird auch diese Debatte geprägt von einer gewissen Ratlosigkeit ob der zukünftigen Ökonomie des Journalismus, der Problematik der Auflösung der “korporatistischen” Strukturen im klassischen Journalismus und der Sezierung des gegenseitigen Unverständnisses. Wenn es bald wirklich keinen “offiziellen” Bundespresseausweis mehr geben sollte, wird die Diskussion vielleicht wirklich auf seine eigentliche Substanz beschränkbar sein.

Bis dahin wird wohl weiterhin die folgende Beobachtung Fabian Mohrs aus dem April von vor zwei Jahren gelten (und eigentlich fast alles, was ich zu dem Thema in einer Präsentation für A Fistful of Euros im April 2004 geschrieben habe, mal sehen, ob ich die irgendwo auf meiner Notebookplatte finde). Als Einführung in die Diskussion würde ich nach wie vor den Harvard Nieman report vom Herbst 2003 empfehlen.

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Datenschutz, Re-Publica 2008

Re:Publica Keynote: Erinnern und Vergessen

Die Re:publica 2008 hat begonnen und als Keynote hat Viktor Mayer-Schönberger von der Harvard Kennedy School of Government gerade einen sehr interessanten Vortrag über die sozialen und physiologischen Grundlagen menschlichen Erinnerns und Vergessens sowie die Konsequenzen technischer Veränderungen für dieses fragile sozio-biologische Gleichgewicht gehalten. Sein Ansatz, die Kosten des Erinnerns wieder über die des Vergessens zu heben, ist sicher nicht unplausibel, wenngleich sein Ansatz – das “eingebaute Verfallsdatum” für Informationen – auch bei technischer Unterstützung – aus meiner Sicht durch die so verursachten erhöhten Transaktionskosten eher utopisch wirkt. Auf jeden Fall ein höchst interessanter Einstieg in die Konferenz. Jetzt geht’s weiter mit einer Diskussion um die Zukunft von “social networks”. Schlag auf Schlag.

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almost a diary, photoblogging

When 2 become 1.

<!--enpts-->Two become one<!--enpte-->No Spice Girls here, and not even the slightest sexual allusion: Recently, my digital camera’s display broke, and after that the lense closing mechanism. So I either had to buy a new one, or another broken one on Ebay. I decided to give the DIY camera bionics operation a shot.

And when it finally worked, it was a real feel-good moment. Although I did hear some geek alert going off somewhere distant…

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almost a diary, Fußball, Sport

Der Spiegel stimmt ein: Hymne auf den FSV

Mara Braun erklärt für Spiegel Online wie ihr Verein sie fand und findet dabei Worte, die wohl jedem Spätberufenen aus der Seele sprechen werden…

Meine Liebe zu Mainz 05 ist eine späte, und manchmal finde ich es schade, dass ich, wenn ich irgendwann mit eigenen Kindern im Fanblock stehen werde, nichts davon erzählen kann, wie mich einst eine erwachsene Hand zum ersten Mal in die Nähe des heiligen Rasens geführt hat. Oder darüber, wie ich auf Papas breiten Schultern meine ersten Spiele gesehen und zu jedem Kindergeburtstag ein neues rotes Trikots bekommen habe. Dann wünsche ich mir seufzend, die gemeinsame Geschichte mit meinem Verein hätte viel früher begonnen.

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